"Tier in Notlage" - so lautete das Einsatzstichwort am 8. Juni 2023. Aber das war nicht die klassische Katze auf dem Baum, sondern etwas ganz anders.
Wegen eines anderen Einsatzes waren wir mit dem Löschzug 4 alarmiert worden, und somit gerade einsatzbereit auf der Wache, als gegen 17:15 Uhr der Alarm einging.
Zuerst rückte nur unser Zugführer mit dem FüKW ab, um die Lage vor Ort zu erkunden, die sich wiefolgt darstellte.
Eine kurze Unaufmerksamkeit ihres Besitzers hatte eine junge Frettchen-Dame zu einer Erkundungstour auf eigene Faust in der Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in Käfertal genutzt.
Leider suchte sich das 1 1/2 Jahre alte Tier hierfür ausgerechnet einen Versordungsschacht in der Wohnung aus und stürze dabei rund sechs Meter tief in den engen Schacht. Weder sie selbst noch ihr Halter konnten sie aus dieser misslichen Lage befreien.
Nach der Erkundung wurde dann unser Rüstwagen mit Spezialgerät für die Rettung nachgefordert.
Zur Befreiung des tierischen Pechvogels wurden an verschiedenen Schächten Sondierungsbohrungen mit dem Bohrhammer gesetzt, durch die das Frettchen mit Hilfe einer Endoskopkamera dann am Boden eines Doppelschachts lokalisiert werden konnte. Nachdem die Mauer des Schachtes hinter einem Küchenschrank mit Muskelkraft aufgestemmt war, konnte die glücklose Ausreißerin den Schacht verlassen.
Nach einer eindringlichen Ermahnung, sich für den nächsten Freigang nur noch gut zugängliche Stellen auszusuchen, konnte die Frettchen-Dame von ihrem Besitzer wieder in Empfang genommen werden.
